“Um wahres Mitgefühl mit anderen zu empfinden, benötigen wir zunächst selbst ein Fundament, auf dem wir Mitgefühl kultivieren können. Dieses Fundament besteht in der Fähigkeit, sich mit den eigenen Gefühlen in Verbindung zu bringen und für das eigene Wohlergehen zu sorgen. Sich um andere zu kümmern setzt voraus, dass man sich um sich selbst kümmert.“ (SH der 14. Dalai Lama)
Das weitverbreitete Gefühl, wertlos und nicht gut genug zu sein
Bei vielen Menschen sitzt das Gefühl nicht „gut genug“ zu sein so tief, dass sie sich für wertlos halten und in ständiger Angst leben, von anderen kritisiert und ausgegrenzt zu werden. Auf das Gefühl unserer Unzulänglichkeit reagieren wir automatisch mit Selbstverurteilung und Selbstanklage in der (meist unbewussten) Hoffnung, uns diese Mängel „auszutreiben“. Diese automatisierte, unbewusste Strategie bringt allerdings nicht das gewünschte Ergebnis, im Gegenteil das negative Selbstgefühl verstärkt sich noch.
Wie wäre es stattdessen, nur für einen Moment aufzuhören, gegen uns anzukämpfen? Anstatt uns und unseren Schmerz zu bekämpfen, zu betäuben oder zu dramatisieren, könnten wir uns selbst liebevoll zuwenden, uns umsorgen und uns das geben, was wir gerade wirklich brauchen. Wir könnten lernen, uns selbst dieselbe fürsorgliche Aufmerksamkeit zu schenken, die wir einem geliebten Menschen, dem es gerade schlecht geht, geben würden.
Selbstmitgefühl ist eine mutige geistige Haltung, die uns Kraft gibt
Durch Selbstmitgefühl kommen wir in die Lage, uns Schwierigkeiten zuzuwenden und mit den Herausforderungen des Lebens auf freundlichere und nachhaltigere Weise umzugehen. Es gibt uns die emotionale Stärke und Widerstandsfähigkeit, uns schneller von emotionalen Verletzungen zu erholen, uns unsere gemachten Fehler einzugestehen, uns zu vergeben und uns und anderen mit Fürsorge und Wertschätzung zu begegnen. Schließlich ist es menschlich, Fehler zu machen. Selbstmitgefühl unterstützt und inspiriert uns auch, die notwendigen Veränderungen in unserem Leben vorzunehmen, um unser volles Potenzial zu entfalten.
Selbstmitgefühl und Forschung
Studienergebnisse zeigen eindeutig, dass das Training des Mitgefühls zu
- deutlich gesteigertem emotionalen Wohlbefinden,
- erhöhter Widerstandsfähigkeit,
- weniger Stress,
- Angst und
- Depression führt.
Selbstmitfühlende Menschen grübeln weniger und gehen mit belastenden Gefühlen, Schwächen und Misserfolgen konstruktiver um.
Kurs wird durchgeführt von Frau Dr. Zottman.